Montag, 28. Oktober 2013

Freiheit; Zufall, Notwendigkeit und Wahl.


Rainer Sturm, pixelio.de
Der Gegensatz der Freiheit ist (nicht Notwendigkeit, sondern) Zufall

Der Gegensatz von Freiheit ist nicht Notwendigkeit, sondern Zufall: nämlich das Sinnlose.

Freiheit ist die Entscheidung für "dies" - als Entscheidung gegen das Andere.

['Da' ist zunächst einmal die Positio - "reale Tätigkeit" -, die sozusagen hin-"genommen" wird; erst durch die Versuchung des Nein - "dies nicht!" - wird "ich will" möglich: "ideale" Tätigkeit...]

Also Freiheit ist Wahl - zwischen ja und nein. Wahl ist Freiheit als Entscheidung zwischen Ja und Nein [wozu "erst" das Nein "auf der Welt sein" muß].

Freiheit ist Absicht - reflektierte, durch die Abwehr der Andern Möglichkeit hindurch gegangene Absicht. Aus Freiheit "entsteht" Sinn - als gewählte Bedeutung. Bedeutung ist "immer schon" da - als 'gegeben und hinge- nommen'; zum Sinn wird sie durch Wahl. Bedeutung, die einfach hingenommen wird, weil sie eben mal 'da ist', ist... nicht Notwendigkeit, sondern Zufall.

Notwendigkeit fällt gar nicht in den Horizont der Freiheit, sondern in den Horizont Wirklichkeit - Möglich- keit - Unmöglichkeit. Das sind theoretische Urteile.

"Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit" ist die Unterwerfung des praktischen Vermögens unter das theore- tische. Das ist der ganze Sinn des Hegel'schen Systems: die Umkehrung, Rückgängigmachung der Kopernika-nischen Wende..

(Was notwendig ist, kann gar nicht gewählt werden, ebenso wenig wie Tatsachen; nur zwischen Möglichkeiten kann ich wählen...)

aus e. Notizbuch, 26. 9. 94

 

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