Freitag, 5. Juni 2015

Das zehrende und das setzende Ich.


parasana

Eine der tiefsten Verwirrungen des modernen Bewusstseins stammt aus der doppelsinnigen Verwendung des Wortes Ich. Das eine Mal ist das Wohin der Verzehrungen gemeint, das andre Mal das Woher der Setzungen. Was sich hier schamhaft verstecken müsste, tritt dort voller Stolz ans Licht. Dabei hat das eine mit dem andern buchstäblich gar nichts zu tun.

Das eine ist selbstloser Kämpfer und Unternehmer, das andere narzisstischer Kostgänger. Für das siegreiche Aufkommen der Angestelltenzivilisation im 20. Jahrhundert ist nicht das eine, sondern das andere verantwort- lich. Die Angestelltenzivilisation ist der faulige Überrest der Arbeitsgesellschaft. Der Feminismus war ihr letztes Wort, sie werden miteinander in der Digitalen Revolution untergehen.

Na, hoffen wird man es ja immerhin dürfen! Und dass das setzende Ich - nach vielversprechendem, aber dann verfehlten Start in Französischer Revolution, Transzendentalphilosophie und Romantik - noch eine zweite Chance erhält, auch. 



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