Samstag, 25. Juni 2016

Reflexion ist Beweg-Grund.

Liza Litsch  / pixelio.de

Reflexion kommt nicht 'nach' der Anschauung, sondern geschieht mit ihr uno actu. Sie ist sozusagen deren innere Spannung: Sie ist Absicht; ist Aufmerken; ist Absehen auf… Intentionalität, sagt Husserl: eine primäre Erwartungshaltung. Was wird erwartet? Eine Bedeutung in den Erscheinungen; dasjeni-ge, was die Erscheinung zum möglichen Gegenstand einer Tat macht.

Reflexion ist das, was in der Wissenschaftslehre Trieb hieß; ist die Kraft des Anschauens.
Mai 5, 2009


Nota. - Inzwischen weiß ich's besser, ich habe mehr gelesen und gründlicher verdaut. Reflexion ist, was Fichte ideale Tätigkeit nennt; die allerdings nicht 'etwas anderes' oder auch nur 'der andere Teil' der realen Tätigkeit ist, sondern gewissermaßen bloß deren andre Seite: Während die 'reale' Tätigkeit, wenn sie auf ein Objekt gestoßen ist, versucht sein könnte, damit Vorlieb zu nehmen, drängt die 'ideale' Seite immer wieder darüber hinaus und hält nach neuen Ufern Ausschau. Zwei Seiten sind sie von dem, was bei Fichte auf verschiedenen Abstraktions-ebenen nacheinander als Trieb, Streben und schließlich als Wollen vorkommt.




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